Akute / herkömmliche Methoden:
Je nach Wetterlage, hat der Eichenprozessionsspinner ab Ende Mai / Anfang Juni, bereits begonnen, Brennhaare auszubilden und startet mit dem Bau der Gespinstnester. Da es für eine vorbeugende Behandlung zu diesem Zeitpunkt zu spät ist, helfen nur noch mechanische Maßnahmen im Rahmen einer akuten Bekämpfung. Von den Gespinstnestern geht das ganze Jahr über eine gesundheitliche Gefahr für Menschen und Tier aus. Unverzüglich sollte das Umfeld der befallenen Bäume weiträumig für die Öffentlichkeit abgesperrt und entsprechende Warnschilder angebracht werden.
Einige der eingesetzten mechanischen Techniken sind sehr problematisch.
Absaugen
Nun bleibt als Mittel der Wahl nur noch das Absaugen der Raupen, Gespinstnestern, Häutungsresten mit speziellen und professionellen Absauggeräten. Diese Maßnahme ist aber nur als Notmaßnahme zu verstehen und ist in keinem Fall der Behandlung mit prophylaktischen Mitteln vorzuziehen. Der Aufwand des Absaugens ist groß, da hierfür Hubsteiger von Nöten sind. Beim Absaugverfahren werden die Gespinstnester inklusive Raupen, Gitfthaaren und Häutungsreste durch ein Gemisch spezieller Pflanzenöle gebunden bzw. verklebt. Mit Hochleistungssauggeräten, die über entsprechende Filter verfügen, um eine Verwirbelung der Nesselhaare zu verhindern, erfolgt das Absaugen. Dies geschieht in Vollschutzausrüstung inklusive Atemmaske. Wenn alle organischen Substanzen des Eichenprozessionsspinners restlos vom Eichenbaum entfernt wurden, wird das biogefährliche Material in einer Sonderverbrennungsanlage fachgerecht entsorgt.
Abbrennen
Mittels Gasbrenner werden alle organischen Substanzen der Eichenprozessionsspinner abgeflammt. Hiervon wird stark abgeraten, da es beim Abflammen zu Aufwinden kommt, die zu einer weiteren räumlichen Verbreitung der Gifthaare führen. Weiterhin besteht Brandgefahr, durch die saisonal bedingt sehr trockene pflanzliche Umgebung.
Verkleben und absammeln
Beim Verkleben der giftigen Raupenhaare im Gespinst durch Präparate mit hoher Bindungsfähigkeit (Sprühkleber) kann es vorkommen, dass die Raupen, die sich im Nest befinden weiterhin überleben. Beim anschließenden Absammeln, stellt dies eine große Gefahr dar. Hinzu kommt, dass die abgesammelten Nester fachgerecht entsorgt werden müssen.
Hochdruckwasserstrahl
Hiervon ist ebenfalls abzuraten, da es bei der Entfernung von Nestern mittels Hochdruckwasserstrahl zu einer sehr starken Verwirbelung der giftigen Brennhaare kommen kann. Auch hier wird das Gelände kontaminiert.