Präventive Methoden
UNSER präventives Sprühverfahren - Bakterium Bacillus Thuringiensis
Diese Methode ist für uns das Mittel der Wahl um den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen. Dabei wird das biologische Präparat mittels eines Hochleistungsgebläses auf die Unterseite der Eichenblätter gesprüht. Die elektrostatische Aufladung des Sprühnebels sorgt zusätzlich für eine verbesserte Blattanhaftung. Durch eine Mikrodosierungspumpe kann das Substrat optimal dosiert werden. Der Aktionsradius sowie die Sprühhöhe des Gerätes beträgt bis zu 45 Meter. Das Wirkungsprinzip beruht darauf, dass das biologische Präparat durch die Raupen des Eichenprozessionsspinners während des Verzehres der Eichenblätter aufgenommen wird. Die Folge ist eine Hemmung der Häutung. Es wird keine neue Haut ausgebildet, wodurch die Raupen verenden.
Die Populationsentwicklung wird im Stadium vor Ausbildung der giftigen Brennhaare gestoppt. Man spricht auch von einem Populationshemmer.
Eine effektive Bekämpfung ist je nach Wachstumsfortschritt der Eichen von Mitte April bis maximal Anfang Mai möglich und muss jährlich wiederholt werden.
Das Sprühverfahren findet im Zeitraum der ersten drei Entwicklungsstadien der Eichenprozessionsspinner statt, in der die Larven noch keine flugfähigen Gifthaare entwickelt haben.
Was sind die Vorteile der präventiven Sprühmethode:
- Verwendung eines biologischen Wachstumshemmers bzw. Häutungshemmers
- Das biologische Besprühen der Blätter erfolgt schon im April und Mai
- Die Raupen nehmen den Wachstumshemmer beim Verzehr der Blätter auf,
wodurch sie nicht mehr wachsen können und absterben
- Die Entwicklung der Raupen wird gestoppt, bevor sie die gefährlichen Haare ausbilden können
- Es entstehen keine gefährlichen und gesundheitsschädlichen Nester
- Die aufwendige und kostenintensive Entfernung der Nester entfällt
- Im Vergleich zu anderen Methoden werden immense Kosten gespart
- Das Sprühverfahren erfolgt vom Boden aus
- Elektrostatische Haftung des Wachstumshemmers am Blatt
- Reichweite des Sprühnebels bis zu 45 Meter hoch in die Eichenkronen hinein
- Kostenersparnis, da keine weiteren Geräte wie z.B. Hubsteiger nötig
Was gilt es zu beachten:
Der Sprühzeitraum ist Ende April bis Anfang Juni. Der Bekämpfungszeitraum ist stark witterungsabhängig. Der Jungblattaustrieb muss erfolgt sein und die Raupen müssen so weit entwickelt sein, dass sie den versprühten Wachstumshemmer über die Nahrung, die Blätter, zu sich nehmen können. Die Wetterverhältnisse sollten so sein, dass die Tages- und Nachttemperaturen anhalten über 10 Grad liegen.
Bei starkem Regen erfolgen keine Sprühmaßnahmen, wobei leichter Nieselregen kein Problem darstellt, da der Wachstumshemmer an die Unterseite der Blätter gesprüht wird und die etwas klebrige Lösung haften bleibt. Die Elektrostatische Haftung unterstützt dies noch zusätzlich.
Auf jeden Fall empfiehlt sich eine visuelle Nachkontrolle bezüglich evtl. entstandener Nester im Sommer.
Präventives Sprühverfahren- Nemathoden:
Dies sind kleine Fadenwürmer, welche lichtempfindlich sind und nachts gespritzt werden, wenn die Raupen zu ihren Futterplätzen wandern. Es sind 0,5 mm lange Fadenwürmer (Parasiten), die seit einigen Jahren im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt werden. Die Nematoden besiedeln die Raupen des Eichenprozessionsspinners, vermehren sich dort und bringen diese zum Absterben. Diese Behandlung muss zwei Mal durchgeführt werden, da nicht alle Raupen ihr Nest verlassen und somit von den Nemathoden nicht erreicht werden. Da diese UV-empfindlich sind, sind sie nur kurzfristig wirksam. Um wirklich den kompletten Besatz zu erreichen, wird die Behandlung wiederholt.
Aus diesen Gründen ist dies nicht unser Mittel der Wahl.